Techn.Spezifikation
Rigg & Segel
Sicherheit
Elektrik
Navigation & Kommunik.
Bordleben
Dokumentation
Erfahrungsberichte

im Dock UW-Schiff
Mittel-Cockpit Anzeige
Navi-Ecke Pantry
Bugkabine Salon
Heckkabine Diesel
Generator Blick vom Mast
Leichtwindsegel "Rentnerbank"

Das Schiff

Rigg & Segel

 

Segelfläche

Masthöhe über Wasser

21,5

m

Großsegel

45,0

m2

Fock

21,0

m2

Vorsegel(Klüver)

71,0

m2

Blister

150,0

m2

Spinaker (Parasailor2)

175,0

m2

 

 

 

 

 

Mast und Baum stammen von der Firma Proctor (heute Spars). Die stabilen  Aluminiumprofile geben uns bei Starkwind und Böen eine ausreichende Sicherheitsreserve. Gebrochene Masten und abgeknickte Bäume, die wir auf unseren Fahrten gesehen haben, haben uns in unserer Meinung bestärkt, hier etwas mehr zu tun. Natürlich nimmt dadurch das Gewicht im Top zu. Aber mit High-Tech-Carbonmasten können auch die Standard Alu-Profile nicht mithalten und jeder "Rollmast" ist deutlich schwerer.

Apropos Rollmast – wir haben uns beim Großsegel gegen Rollmast und gegen Rollbaum entschieden. Es ist hinreichend bekannt, das bei Rollmasten nicht wirklich mit einem ordentlichen Segelprofil gerechnet werden kann. Da helfen auch keine Tricks wie senkrechte Latten, welche die Segelfläche vergrößern sollen. Außerdem bringt ein Rollmast mehr Gewicht „am langen Hebel nach oben“. Und eine Rollvorrichtung, die sich beim Reffen in zunehmenden Böen verklemmt hat, treibt ganz erheblich den Angstschweiß. Letzte Rettung ist da manchmal nur das Reffen mit dem Kappmesser.

Das Rollbaum-System von Leisure-Furl, das wir schon bestellt hatten, haben wir wieder storniert, als wir bei einem Besuch auf der Werft zwei andere Schiffe mit zerissenem Vorliek sahen. Auch der Rat des Verkäufers „Sie können sich ja ein Ersatz-Kederband fürs Vorliek mitnehmen“ hat uns nicht sonderlich überzeugt. Wo finde ich in den abgelegenen Ecken dieser Welt, in die wir ja gerade segeln wollen, einen Segelmacher, der mir das Vorliek professionell reparieren kann?

Inzwischen sind diese Probleme wohl behoben, bzw. können durch genaues Einhalten der Bedienungsanleitung weitgehend vermieden werden. Für uns aber war damals die Entscheidung klar: das Großsegel wird ganz traditionell. Jetzt fährt  mit  einen Groß aus Hydra Net, mit fünf durchgehenden Latten an kugelgelagerten Rutschern von Fredrikson und drei Reffreihen. Mit dieser Ausrüstung haben wir sogar schon bei achterlichem Wind gerefft, bei Rolleinrichtungen schwer vorstellbar!

Beim Bergen helfen uns die Lazy Jacks, zwischen die das Segel, dank der Latten, problemlos fällt und dort gehalten wird. Einziger Nachteil – zum Setzen, Reffen oder Bergen des Segels muß immer einer von uns an den Mast. Aber daran haben wir uns inzwischen gewöhnt. 

Als Vorsegel fahren wir einen Klüver am Roll-Vorstag von Reckmann sowie eine fest installierte Kutter-Roll-Fock. Der Klüver ist etwa so groß wie eine Genua II, allerdings reicht das Unterliek nicht so weit ans Deck.  Dadurch lässt er sich beim Wenden einfacher durch den schmalen Spalt zwischen Kutterstag und Vorstag auf den anderen Bug  bringen. Außerdem verdeckt er nicht die Sicht nach Lee voraus.
Der Klüver ist bauchiger geschnitten als eine Genua und der Holepunkt sitzt weiter außen (bei uns auf dem Süllrand). Man kann also damit nicht so hoch am Wind segeln wie mit einer Genua, hat aber das Vordeck beim Begehen völlig frei. Und hart am Wind jedes Grad ausnutzend, ist auch eher was für Regattaspezialisten. Langfahrtensegler mögen es gemütlicher. Das bei schwachen Winden manchmal fehlende Stück Tuch zwischen Unterliek und Deck macht auf den meisten Strecken ohnehin der Blister wett und „gegenan“ helfen wir uns dann indem wir zusätzlich die Fock setzen.

Die Segelgarderobe stammt von deVries-Sails, Holland, dem Hauslieferanten der Contest-Werft. Während die Fock aus Dacron (Polyester-Tuch) gefertigt ist, wurde für den Klüver ein Mylar-Sandwich-Laminat verwendet. Das Laminat ist reckärmer, wodurch das Segel länger seine Formbeständigkeit und damit sein Profil und seine Segeleigenschaften behält.
Nachteilig am Laminat ist, dass es anfälliger gegen Stockfleckenbildung ist.  Ist Feuchtigkeit erst einmal in das Laminat gedrungen, lassen sich die dort gebildeten Flecken auch mit scharfen Chemikalien nicht mehr entfernen. Unser Segel sah bereits nach 2 Jahren aus wie das eines alten Windjammers. Heute werden die Segel nach dem Nähen noch zusätzlich imprägniert, aber gegen hoch spritzende Gischt oder gar ein „Bad im Meer“ hilft auch das nicht lange.

Der Achterstagspanner von Nemo lässt sich sehr einfach mit einer Winschkurbel bedienen. In Höhe des Kopfes der Kutter-Fock geben Backstagen dem Mast zusätzlichen Halt. Zur Erleichterung bei der Bedienung der Schoten haben die beiden größeren ST58 Lewmar-Winschen elektrischen Antrieb.

go to top