Ord River Kununarra künstlicher See
Pentcoste River Crossing Emma Gorge
Phillip Range Manning Falls
Breakfast, not at Tiffany irgendeine Furt
Mertens River Water Lilly
Mertens Falls ganz schön mutig
Scenic Flight Mitchell Falls
Dingo on the Road Wellblech-Opfer
Barnett Station so ein Rindviech
Fähre à la Kimberleys Manning Falls
Imintji Roadhouse Geburtstags-Kaffee
Baumblüte an der GRR Windjana Range
Windjana Gorge Für ein Foto scheut er nichts
"Freshies" Tunnel Creek
längster Viehtrog Boab Prison Tree
Lebensweisheit

Y Not Aktuell

 

Die Kimberleys

12-07-2012

Zwischen Kununarra im Osten und Derby im Westen erstreckt sich eine riesige Savanne, die Kimberleys. Außer wenigen Aborigine-Siedlungen und ein paar Viehzüchtern, deren „Stations“ alle so um die 4000qkm !!! groß sind, würde vermutlich kein Mensch freiwillig hierher fahren, wäre da nicht das einmalige Naturerlebnis dieser Landschaft. Australien wie im Bilderbuch. Die Farben des Outbacks, Eisenoxyd-rot, stroh-beige, blütengelb, laubgrün und tiefes himmelblau sowie deren unzähligen Varianten haben es uns angetan. Wir können uns einfach nicht satt sehen.

Quer durch die Kimberleys führt die „Gibb River Road“, eine 750 km lange, Reifen fressende Schotterpiste. Sie ist so etwas wie die Route 66 für Allrad-Freaks. Flußdurchquerungen und zum Wellblech ausgefahrene Abschnitte sorgen dafür, dass der Adrenalin-Spiegel nicht zu tief rutscht. Die Stations entlang der Strecke erlauben den Besuchern gegen eine Gebühr auf ihrem Gelände zu campen. Bei einigen kann man auftanken, mechanische Hilfe für einfache Probleme bekommen oder das Notwendigste kaufen. Und man kann die Naturschönheiten besichtigen.
Gleich zu Beginn der Piste liegt die Station EL Questro, die sich inzwischen völlig dem Tourismus verschrieben hat. Sie hat gleich mehrere Attraktionen zu bieten. Tiefe Schluchten an deren Ende Flüsse in die Tiefe stürzen, wie z.B. die Emma-Gorge, einen Pool mit heißer Quelle zum relaxen, etc. Wir sind begeistert. Vielleicht sind das „basic emotions“ des Homo Sapiens, wenn er inmitten der Savanne solche Wassersysteme gesichtet hat.
Entlang der Strecke befinden sich weitere Abzweigungen zu solchen Stellen. Sehenswerte Schluchten und Wasserfälle mit natürlichen Schwimmbecken zu deren Füssen. Zum Glück werden nicht alle von Krokodilen bewohnt. Die sind allerdings besonders zahlreich in der Windjana Gorge am anderen Ende der Gibb River Road vertreten. Die „Freshies“ sind zwar nicht so gefährlich wie ihre Artgenossen, die „Salties“, aber wir wollen es nicht selbst ausprobieren und nehmen lieber Staub und Schweiß auf der Wanderung in Kauf. Den Abschluss auf dieser Strecke bildet für uns der Tunnel-Creek. Der Fluß hat sich einen 400m langen Tunnel gegraben. Mit Kopflampen ausgerüstet waten wir hindurch.
Die Gibb River Road empfinden wir nicht so schwierig wie ihr Ruf. Die Waschbrett-Piste ist (noch?) nicht so ausgefahren und schwierigere Abschnitte sind bereits mit einer Teerdecke entschärft. Die Flussdurchquerungen erfordern allerdings ein Fahrzeug mit guter Bodenfreiheit.

Ganz anders ist die „Kalumburu Road“, die über Drysdale River Station zu dem gleichnamigen Ort an der Nordküste führt. Hier beginnt das wahre 4WD-Abenteuer. Die „Strasse“ war 2011 wegen massiver Schäden in der Regenzeit auf unbestimmte Zeit unpassierbar. Die Waschbrett-Buckel sind so schlimm, dass wir glauben uns wird das Gehirn aus der Nase geschüttelt. Im Camper fallen die Türen von den Schränken. Keine Dichtung hält den feinen roten Staub zurück, der einen gleichmäßigen Schleier über Alles legt, Geschirr, Lebensmittel, Klamotten. Es ist völlig egal wie schnell wir fahren. Aber es ist Vorsicht geboten. Für uns bleibt es unfassbar wie sehr einige Fahrer der Toyota-Technik vertrauen und glauben die Physik bescheißen zu können. Selbst ihre geilen Breitreifen finden keinen Halt mehr, wenn sie von Rippe zu Rippe rattern. Der Abflug ist vorprogrammiert, wie zwei Totalschäden an nur einem Tag beweisen.
Von dieser Piste zweigt dann noch einmal ein Weg zu den Mitchell Falls ab, für den allein wir 3 Stunden benötigen. Die Falls und das umliegende Land sind bezaubernd schön. Ok, wir sind jetzt da gewesen, aber noch einmal wollten wir diese Tortur nicht mit machen müssen.

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