Was machen 1500 Aborigines mit einem Gebiet so groß wie Hessen? Sie leasen es an die Regierung und können (hoffentlich) von der Gebühr gut leben. Der Staat erklärt es zum Nationalpark. Die Ranger übernehmen die Organisation und Pflege, einschließlich des traditionellen, kontrollierten Buschfeuers, das für Fruchtbarkeit des Bodens und neues Wachstum sorgt, sowie großflächige Buschbrände verhindert. Pro Besucher werden 25$ Eintritt kassiert, was aber die Sehenswürdigkeiten allemal wert sind. Dabei sind die bis zu 4000 Jahre alten Felszeichnungen der Ureinwohner in Ubirr und Nourlangi sozusagen nur die Zugabe.
Der Park vereint mehrere unterschiedliche Landschaften. Der größte Teil ist Savanne. Daneben das große Sandsteinplateau von Arnehmland. In dessen Bruchstellen haben sich mehrere Flüsse tiefe Canyons gegraben, an deren Ende uns nun bezaubernde Wasserfälle erwarten. Die eindrucksvollsten sind die Jim-Jim und die Twin Falls. Der Weg dorthin ist allerdings 4WD-Fahrzeugen vorbehalten. Ein Ranger überprüft extra die Fahrzeuge auf Tauglichkeit bevor er uns ins Abenteuer entlässt. Zunächst geht's über einen einspurigen, buckeligen Pfad mit tiefen Sandlöchern durch die Savanne. In der Furt des Jim-Jim-Creek steht das Wasser 0,7m tief. Unser Auto hat zwar einen Schnorchel für die Motor-Ansaugung, aber nicht genug Bodenfreiheit, was uns bei der Querung ordentlich nasse Füsse im Fahrgastraum beschert. Über Felsblöcke kletternd erreichen wir dann die Pools, die so beliebt sind, weil man dort ohne Angst vor „Crocs“ baden gehen kann.
Im tiefer gelegenen Flachland bilden die Flüsse riesige Überschwemmungsgebiete, sog. Wetlands, die während der Trockenzeit zu Billabongs zusammen schrumpfen. Ein Paradies für Ornithologen und Vogelbeobachtungen. Und natürlich auch für Krokodile. Hier soll es die weltweit höchste Population geben.
Vögel und Crocs sind am besten während Sonnenauf- oder Untergang zu beobachten. Wir buchen eine der Bootstouren auf dem Yellow River. Das spiegelglatte Wasser in der aufgehenden Sonne, die vielen Vogelarten, dazwischen die scheinbar friedlichen „Salties“. Es ist ein unbeschreiblich schönes Erlebnis. Wie gefährlich die Salties tatsächlich sein können, wird uns auf dem Adelaide River gezeigt. Bis zu ihrer vollen Körperlänge schnellen sie dort aus dem schlammigen Wasser, um den hingehaltenen Köder zu schnappen.
Der Kakadu NP ist für uns eine der Gegenden wo wir das Gefühl hatten zu wenig Zeit zu haben.
Auf unserem Weg in Richtung Westen statten wir der Katherine Gorge ebenfalls einen Besuch ab.

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