Am 5.6. gegen 1300h passieren wir Cape York, den nördlichsten Punkt Australiens. In Lee von Horn Island nehmen wir ein paar Tage Auszeit. An Baden ist allerdings nicht zu denken. Zwei „Salties“ sonnen sich gelegentlich zwischen den Mangroven auf den Sandbänken.
Von hier aus nehmen wir direkten Kurs auf Cape Wessel und weiter bis zum Eingang in den van Diemen Golf. Die meisten Segler passieren den Carpentaria Golf über eine südlichere Route von Weipa bis Gove Harbour, und dort durch das „Hole in the Wall“, eine Art natürlicher „Kanal von Korinth“, allerdings mit viel Gezeitenströmung. Weiter geht’s dann gemütlich in Lee entlang der Küste von Arnhem Land. Unsere Route spart uns ca. eine Woche „day hopping“.
Der van Diemen Golf hat einen nördlichen Eingang von der Arafura-See und einen westlichen Ausgang in den Indischen Ozean. Während der Tidenhub in der Arafura-See 2-3m beträgt, sind es vor Darwin bis zu 6m. Das sorgt im Golf für komplizierte und bis zu 4kn starke Strömungsverhältnisse. Bei geschicktem Timing lassen sich diese allerdings gut nutzen, um sich „hindurchziehen“ zu lassen.
Am faszinierendsten auf dieser Strecke ist für uns immer wieder das stimmungsvolle Spiel des Lichtes in den Abend- und Morgenstunden. Sonnenuntergänge in surrealen Farbkompositionen wechseln mit mystischen Morgennebeln durch die eine gold-orangene Sonne ihre ersten Strahlen zu uns schickt.
Am 15.6. laufen wir nach 33 Tagen und 2278Nm in Darwin ein. Und erleben die erste Überraschung. Obwohl wir bereits über ein halbes Jahr in australischen Gewässern weilen, müssen wir sämtliche Salzwasserkreisläufe im Boot desinfizieren lassen, bevor wir in eine Marina dürfen. Das gilt für alle Boote die jemals außerhalb von australien waren und nicht mindestens sechs Monate auf dem Trockenen gestanden haben. Es soll vehindern, dass eine spezielle kleine Muschel die Marinas verpestet, da sie dort keine natürlichen Feinde hat. Etwa ein Prozent der Boote soll davon befallen sein. Ein Taucher spritzt uns irgendwelche keimtötenden Chemikalien in die Bordeinlässe für die Toiletten, die Motorkühlung, Generator, etc. Nach 14Std Einwirkzeit dürfen wir dann weiter in Richtung unseres Liegeplatzes in der Bayview Marina.
Die Behandlung ist für die Segler kostenlos.

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