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Y Not Aktuell

Welcome to Australia

01-12-2011

22.11. Gegen 2200h laufen wir in Bundaberg ein. Die Befeuerung der Ansteuerung in die Flussmündung sieht aus wie eine Flugzeug-Landebahn, schnurgerade durch die flachen Küstengewässer. Ute sagt, dass war für sie die beste Überfahrt seit langem. Wenig Welle, Wind um die 10 bis 20kn, überwiegend raumschots. Kaffeefahrtsegeln. Eine nachträgliche Bestätigung unserer Entscheidung doch zu fahren. Keinerlei Probleme mit dem Bein.

Das Einklarieren ist ganz easy. Wir hatten uns entsprechend darauf eingerichtet, d.h. kaum noch frische Sachen an Bord, die der Quarantänebeamte hätte finden und beschlagnahmen können. Der Drogenspürhund, der bei einigen Seglern schon mal eingesetzt wurde, kam nicht an Bord. Vermutlich war er noch ganz benommen vom Feiern des größten Coups in Australiens Drogengeschichte. Kurz vor unserer Ankunft ist ein spanisches Pärchen hops genommen worden. 380kg Koks und 1,3 Mio AUD Cash!!!!!!!! sollen an Bord gewesen sein. Drei Wochen sind die Zwei von der Zollfahndung beobachtet worden, um auch die Mittelsmänner zu kriegen. Die Inneneinrichtung des Bootes soll komplett aufgebrochen worden sein, selbst der Kiel wurde zur Kontrolle mit der Flex geöffnet.

Von der Port Marina benutzt man am besten den kostenlosen Courtesy Bus um nach „Bundy“ (so nennen die Aussies liebevoll die Stadt) zu gelangen. Hier findet Frau wieder alles was das Herz begehrt, selbst einen „Aldi“ mit Lebkuchen und Dominosteinen. Wie zu Hause. Deshalb fühlen sich wohl auch so viele Deutsche in Australien wohl. Wie Karl aus Karlsruhe, der nach seinem Berufsleben als Fußballtrainer auf dem Sonntagsmarkt in Bundy seine Bonsais verkauft. Daneben ein Stand, der an eine kleine Manege erinnert. Statt der Pferdchen wuseln hier allerdings die giftigsten Schlangen der Welt umher(die ersten 10 kommen übrigens aus Australien!). Mitten drin zwei Typen, die mit den Viechern absolut cool umgehen. Ihre sehr lehrreichen Hinweise über das eigene Verhalten bei einer zufälligen Begegnung mit diesen Reptilien hinterlassen dennoch nicht die beabsichtigte Beruhigung. Das alarmierte Gehirn saugt immer wieder gierig so kleine Nebenbemerkungen auf, wie „ihr Gift reicht um 10 Männer zu töten“ „man kann sie überall treffen, im Garten, im Haus“ und interpoliert dann auf die weiteren tödlichen Gefahren, die sonst noch in „down under“ auf uns lauern. Ebenso giftige Spinnen, Quallen deren Tentakeln beim Berühren wahnsinnige Schmerzen hervorrufen, wenn sie nicht gleich töten. Und nicht zu vergessen die „Salties“ wie die Aussies die riesigen Salzwasserkrokodile nennen, die angeblich besonders deutsche Touristen mögen. Zum Frühstück versteht sich. Warum sind wir eigentlich hier her gekommen?

In Bundy fällt sofort die großzügige Raumplanung auf. Platz gibt‘s hier ja zur Genüge in den weiten Zuckerrohrebenen. Architektur aus der vorletzten Jahrhundertwende, Hochhäuser Fehlanzeige. Ein kleiner botanischer Garten mit einem Museum für Bundys berühmtesten Sohn, den Flugzeugpionier Bert Hinkler, und etwas außerhalb die „Mystery Craters“. Geheimnisvolle Krater, deren Entstehung sich niemand erklären kann. Das sind die Sehenswürdigkeiten. Ach ja, jetzt hätten wir beinahe Australiens berühmteste Rum-Destillerie vergessen. Das Geld für eine Besichtigung kann man sich allerdings sparen. Kaum etwas Interessantes zu sehen, fotografieren wegen Explosionsgefahr nicht erlaubt. Und Rum-Liebhaber bevorzugen ohnehin eher einen Tropfen aus Karibik.

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