| New Zealand |
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Taupo und Tongariro National Park | 17-02-2009 | |||
Mitten durch die Nordinsel zieht sich der sogenannte „Ring of Fire“, ein Gürtel mit höchst unruhigem Erdaktivismus. Hier schiebt sich die pazifische Erdplatte unter die indisch-australische. Im wahrsten Sinne des Wortes eine „heiße Gegend“. Enorme Druck- und Temperaturunterschiede sorgen für Vulkanausbrüche, Geysire, Thermalquellen und auch Erdbeben. Das aktivste Zentrum zieht sich vom Tongariro National Park über die Seen Taupo und Rotorua bis White Island. Steile Vulkankegel erheben sich bis über die Schneegrenze. An vielen Stellen brodelt kochend heißes Wasser aus der Erde, aus Schlammlöchern blubbern schwefelhaltige Gase und Geysire schiessen ihre meterhohen Fontainen rauchend in den Himmel. Der Lake Taupo, mit 600 Quadratkilometern in etwa so groß wie der Bodensee, ist ein riesiges Kraterloch. Der Ausbruch dieses Vulkans im Jahre 131 war so gewaltig, dass seine Auswirkungen in China und selbst im alten Rom registriert wurden. Das Stadtbild von Taupo bietet nichts Außergewöhnliches. Die umliegende Gegend ist aber ein besonders beliebtes Touristenzentrum u.a. wegen der vielen Thermalquellen, in denen man genüsslich im warmen Wasser plantschen kann. Die in vielen Führern empfohlene Umrundung des Sees können wir nicht nachvollziehen. Blick auf den See hat man nur auf den 50 km der südöstlichen Seeseite bis Turangi. Weiter südlich erstreckt sich der Tongariro National Park, der Älteste in Neuseeland. Teile des Films „Herr der Ringe“ wurden in dieser phantastischen Kulisse gedreht. Hier befindet sich auch das Wintersport-Zentrum der Nordinsel. Herausragender Mittelpunkt ist der Mount Ngauruhoe, ein 2287m hoher noch immer aktiver Vulkan.
Mitten durch dieses Gebiet führt der Tongariro Crossing Track. Er wird als „best alpine one day crossing in the world“ angepriesen. Die angegebenen 6-8 Stunden Gehzeit sollte man ernst nehmen. Zwischen Taupo und Rotorua erstrecken sich mehrere geothermische Felder. Es blubbert und brodelt aus vielen Erdlöchern. Weiße Dampfwolken strömen hervor. In einem Tal wird der Dampf im großen Stil zur Stromerzeugung genutzt. Im „Hidden Valley“ bildet das austretende heiße Wasser weitläufige Terassen durch Ablagerung der mitgeführten Mineralien. Die breite Farbpalette lässt das Herz der Geologen und auch des Chemikers höher schlagen. Gelb - Schwefel, orange – Antimon, rot – Eisen, schwarz – Sulfide. Die tiefen Kraterseen leuchten in den unterschiedlichsten Blautönen. Im benachbarten Tal Wai-o-tapu findet man sogar einen giftgrünen Arsen-See. Nicht weit davon entfernt schleudert der Lady Knox Geysir pünktlich um 10.15h seine Wassermassen bis zu 20m in die Luft. So pünktlich spritzt er aber nur, weil die Oberflächenspannung seines Wasserreservoirs mittels Waschpulver manipuliert wird. Das Waimangu-Tal ist sozusagen die Verlängerung des Grabenbruchs auf dem Mount Tarawere. Als 1886 der Tarawere ausbrach gestalteten sieben in einer Reihe liegende Krater das Tal und den See. Wandernd erschliessen wir die Highlights dieses Naturspektakels und sind begeistert. Die Bootsfahrt auf dem See ist allerdings nach unserer Meinung ihren Preis nicht Wert. Im Tal Waikite versteckt sich ein kleines Thermalbad mit verschieden Pools unterschiedlich warmen Mineralwassers, das direkt aus der dahinter liegenden Quelle sprudelt. Für Camper ein Geheimtipp, denn der Eintritt zum Bad ist im Preis für den Stellplatz bereits enthalten. |