Guide Yvonne Flagpoint
Russels Fähranleger
anglikanisch Christmas tree
Hundertwasser-Klo Christmas Parade
Love-Mobil "Santa" mal anders
älteste Mission Rainbow Falls

New Zealand

Opua - erste Erfahrungen

15-12-2008

Wir sind in einer verkehrten Welt gelandet. Abgesehen davon, dass hier Linksverkehr herrscht, in „down under“ beginnt der Sommer im Dezember, Weihnachten feiert man am Strand, die Sonne steht im Norden am höchsten und das Wasser läuft im Uhrzeigersinn aus dem Klo, das vom Künstler Heidenreich Hundertwasser gestaltet wurde.

Die Bay of Islands ist das Urlaubs- und Seglerparadies der „Kiwis“, wie sich die Neuseeländer selber nennen. In der Tat ein liebenswertes Fleckchen Erde. Die Landschaft mit ihren sanften Hügeln erinnert an ein geflutetes deutsches Mittelgebirge. Die kleinen Orte in der sonst ländlichen Umgebung wirken wie eine Mischung aus südenglischem Cottage-Village und Western-Town. Hier ist die Wiege der weißen Siedler, die in Kerikeri 1814 ihre erste Missionsstation errichtet haben. Ein sehr junger Staat also.

Die ersten Tage vergehen wie im Flug. Die Seglergemeinde hier kennt sich von unterwegs und jeder berichtet erst einmal von seinen Erlebnissen bei der Überfahrt. Und wer früher angekommen ist überträgt gern und ausführlich all sein Wissen über das was-wie-wo. Da kann ein „ich geh mal eben zur Toilette“ schon mal zwei Stunden dauern.

Natürlich will man wissen wo man das Boot lassen kann und versucht einen fahrbaren Untersatz zu erwerben. Also kutscht man tagelang mit dem Mietauto in der Gegend umher bis man fündig wird. Erstaunlicherweise sind Pkw hier sehr günstig zu haben. Nur bei Camper- und Wohnmobilen wundert man sich über das Preis-Leistungs-Angebot. Die werden ja auch überwiegend von ahnungslosen Touristen gekauft.

Bei unserem ersten Einkauf im Supermarkt fühlen wir uns wie DDR-Bürger nach dem Mauerfall. Nicht dass wir unterwegs Mangel gehabt hätten, aber nun kann man wieder das kaufen was man will und nicht nur das, was gerade angeboten wird. Gleiches gilt bei Ersatzteilen und qualifiziertem Reparaturservice fürs Boot. Für weniger als die Hälfte der Kosten in Galapagos bekommen wir endlich unsere Kühlanlage repariert. Und diesmal funktioniert sie!

Was sofort auffällt ist die herausragende Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Kiwis. Man hat immer Zeit für ein paar nette Worte, im Laden wird man auch dann freundlich bedient wenn klar ist, dass man nichts kauft. Ist ein Artikel nicht vorrätig, telefoniert der Verkäufer für den Kunden in der Gegend umher, um ihm dann auch noch den Weg zur Quelle persönlich zu zeigen. Yvonne, eine zufällige Bekanntschaft, bringt uns mal eben in einen 9km entfernten Ort, obwohl das gar nicht auf ihrer Strecke liegt, und zeigt uns dann noch fast eine Stunde lang die dortigen Sehenswürdigkeiten. Ist das immer so? Sicher nicht! Aber Unfreundlichkeit haben wir noch nicht erlebt.sextant