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Pazifik

Tonga

17-11-2008

eines der letzten absoluten Königreiche, gliedert sich in drei Inselgruppen, von denen eine schöner sein soll als die andere. Wir haben nur das südlich gelegene Tongatapu besucht, dort wo in Nuku’Alofa der König residiert. Da Tonga nie eine Kolonialmacht ertragen musste, ist deren „schlechtes Gewissen“ auch nicht sehr ausgeprägt. Entsprechend zurückhaltend fließt die finanzielle Unterstützung aus Europa, USA oder Japan. Der Unterschied zum Lebensstandard in französisch Polynesien oder in den mit Neuseeland verbundenen Cooks ist deshalb deutlich zu erkennen.
Weiterhin fällt auf, dass die Menschen hier groß und kräftig gebaut sind. Viele würden wir einfach als fettleibig bezeichnen. Und sie sind sehr religiös. Es gibt jede Menge Kirchen, denen auch meistens Schulen angegliedert sind. Der Sonntag ist in Tonga heilig. Der Insulaner tut an diesem Tag drei Dinge: Kirchgang, essen, schlafen. Jegliche Tätigkeit, Arbeit, Sport und Spiele, Angeln, sogar Baden ist gegen das Gesetz. Geschäfte und Restaurants haben sowieso geschlossen. Es läuft absolut nichts. Für die Palangis, die Zugereisten, ätzend langweilig. Nur in ihren Ghettos, den Resorts, dürfen sie sich nach Wunsch betätigen.
Auffallend ist auch die konservative Kleiderordnung. Viele tragen im täglichen Leben ihre traditionelle Kleidung, die Männer eine Art Wickelrock darüber eine Bastschürze, selbst zu Jackett und Krawatte, die Frauen Knie und Ellbogen bedeckende Kleider.
Tongatapu bietet keine herausragenden Sehenswürdigkeiten. Der Palast, eine Tropfsteinhöhle mit Swimmingpool, „blowholes“ aus denen bei starkem Schwell die Gischt wie aus Geysiren meterhoch empor geschleudert wird und „Captain Cooks landing place“, ach ja, und das Schutzgebiet für „fliegende Hunde“ (Fledermausart). Die Geschwindigkeit der Internetanschlüsse ist nur mit der Gelassenheit eines Insulaners zu ertragen. Das Angebot in den „Supermarkt“ genannten Läden ist sehr begrenzt. Gut und günstig dagegen der Markt mit lokalen landwirtschaftlichen Erzeugnissen.

Wir ankern außerhalb von Nuku’Alofa vor der kleinen Insel Pangai, völlig ungestört. Eine kleine Fähre verkehrt von dort in unregelmäßigen Abständen zur Stadt. Die Strand-Bar ruft jeden Abend um 1800h mit einer Schiffsglocke zur „happy hour“. Paradiesisch. Trotzdem scheinen alle Crews unruhig zu sein. Man merkt, ein großer Abschnitt geht zu Ende. Tongatapu ist für viele das Sprungbrett nach Neuseeland. Noch einmal 1100sm, dann hat uns die „erste Welt“ wieder. sextant