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Cook Islands - Rarotonga | 23-10-2008 | ||||||||||||||||||
Eine Vulkaninsel mit einem kleinen Saumriff, das ist Rarotonga, die „Hauptstadt“ der Cook Islands. 32 km lang ist die Straße rundherum. Der kleine Hafen bietet Schutz bei den vorherrschenden Ostwinden. Bei Nordwind jedoch sollte man ihn schleunigst verlassen, der Schwell schlägt dann heftig gegen die Kaimauer. Vor Buganker mit Heck zum Kai, so macht man hier fest. Seit dem Mittelmeer, wo es aus Platzgründen üblich ist, haben wir das nicht mehr praktiziert, aber es klappt noch immer problemlos. Wir erleben Rarotonga zu Fuß, auf einem schmalen Pfad quer über die Insel. Eine Kennzeichnung sucht man vergeblich. Man folgt der ausgetretenen Spur oder was man dafür hält. Prompt verpassen wir eine Abzweigung und landen auf einem steilen, ausgesetzten Grat. Ein bisschen Nervenkitzel muss sein. Entlang eines Kontrollpfades für die Wasserleitung hangeln wir uns wieder talabwärts. „Kia Orana“ begrüßt uns der Häuptling auf dem Marae, dem heiligen Versammlungsplatz. „Kia Orana“ antworten die Gäste eifrig, so häufig bis es dem Häuptling laut genug ist. „Kia Orana“ bedeutet soviel wie „ mögest du weiterhin gut leben“ und ist sowohl freundlicher Gruß wie universelles Zauberwort, wenn man Fragen hat oder Hilfe benötigt. Hier auf dem Marae, von Busladungen gebrüllt, hört es sich eher an wie ein Schlachtruf. Der Zauber der Zeremonie droht bei uns bereits zu schwinden, weil wir unwillkürlich an Veranstaltungen in „all inclusive Clubs“ erinnert werden. Plötzlich ergibt sich eine unerwartete Wende. Eine Gruppe Neuseeländer, von einem Maori-College wie sich später herausstellt, stimmt einen mehrstimmigen Gesang in „Maori“ an. Das ist nicht mehr Show, das ist authentisch. Die Emotionen, die bei einigen der erwachsenen Sänger in den Augen zu erkennen sind, übertragen sich auf die Zuhörenden. Die Schule ist hierher gereist um an diesem heiligen Platz ihren Vorfahren zu huldigen, die ja von hier gekommen sind. Unsere Stimmung steigt wieder. Jetzt sitzten wir gemütlich im Hafen und warten - wie alle anderen Segler - auf günstigen Wind zum Auslaufen. |