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Pazifik

Cook Islands - Aitutaki

15-10-2008

Unser nächstes Ziel ist Maupiti. Wir nennen es „Klein-BoraBora“, weil es wie eine Miniaturausgabe der größeren Schwester aussieht. Da weitaus weniger Tourismus in dieses Atoll kommt, soll es mehr von seiner Ursprünglichkeit erhalten haben.
Der Pass durch die Lagune wird als „anspruchsvoll“ beschrieben. Als wir ankommen bläst der Wind mit 6 Bft und aus Südost steht erheblicher Schwell in der Einfahrt. Uns ist das Risiko, es dennoch zu versuchen, zu groß. Zu viele andere Boote sind hier schon in Bedrängnis gekommen. Wir denken an „Fakarawa-Süd“ und brechen ab.

Wenn Maupiti nicht „zu machen“ ist, brauchen wir es in Maupelia erst gar nicht versuchen. Es ist das letzte Atoll vor den Cook-Inseln. Hier hat der berühmte Graf Luckner seine „Seealder“ bei einer seiner Kaperfahrten während des ersten Weltkrieges aufs Riff gesetzt. Angeblich war es eine Tsunami-Welle. Diese Version wurde auch gern geglaubt, passte sie doch viel besser zu dem Kriegshelden, als den er sich zu verkaufen wusste. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass das Schiff durch eine Winddrehung gestrandet ist, während die Mannschaft an Land weilte.

Aitutaki ist die erste Insel in den „Cooks“. Die Lagune ist nur für Boote mit max 1,8m Tiefgang bei Hochwasser befahrbar. Wir müssen draußen vor dem Riff ankern. Wir liegen in Lee, solange der Wind aus Osten kommt, aber in der um die Insel laufenden Dünung schaukeln wir doch beträchtlich. Keine ruhigen Nächte. Tagsüber trauen wir uns an Land. Ein kleiner Kanal führt durchs Riff. Am Eingang erzeugen auslaufendes Wasser und auflandige Welle Kabbelwasser, sodaß wie im Dinghi ganz schön naß werden.
Wir kommen gerade richtig zu einem lokalen Event, traditioneller Sportwettkampf. Wettpaddeln, Stelzenlaufen, Kokosnuss-Weitwurf  und so weiter. Die ganze Insel ist auf den Beinen. Die Mitstreiter kommen von den anderen Inseln der Cooks. Natürlich hat die Hafenbehörde vorsichtshalber geschlossen. Einklarieren wird hier ohnehin nicht so ernst genommen. Glaubten wir bisher, die Gesellschaftsinseln sind an Freundlichkeit ihrer Menschen nicht zu übertreffen, hier wurden wir schnell eines Besseren belehrt. Die sehr lockere, gemächliche Art sich zu bewegen und Dinge zu tun, beeindruckt tief. Hunde sucht man hier vergebens.

Die Insel ist teils Korallenriff, teils vulkanischen Ursprungs. Von der 112m hohen Erhebung hat man einen tollen Blick auf die große Lagune. Am nächsten Tag unternehmen wir mit dem Dinghi einen Ausflug zum Motu Raputa am entferntesten Ende des Atolls. Endlich mal wieder eine Robinson-Insel ganz ungestört für uns. Als wir ankommen winken uns am Strand etwa vier, fünf Leute unübersehbar zu und rennen hinaus auf die flache Sandbank am Ende der Insel. Wie sind die hierher gekommen? Es ist weit und breit kein Boot zu sehen. Nichts mit dem Alleinsein, denkt Günter noch, als ein schnelles Boot aus der Ferne auf uns zu steuert. Der Fahrer erklärt uns freundlich, das wir gerade dabei sind eine TV-Reality-Show, so etwas wie "„big brother“ auf der Insel", zu verpatzen. Die Teilnehmer hatten wohl gehofft, dass wir gemäß Drehbuch die unverhofften Retter darstellen. Pech, jetzt müssen sie weiter dort ausharren.

Gerne würden wir hier einer der Tanzvorführungen beiwohnen. Die Gruppen von Aitutaki sind bekannt für ihre traditionelle Art zu tanzen und räumen bei Wettbewerben regelmäßig Preise ab. Aber wir trauen uns nicht das Boot nachts allein draußen zu lassen. So machen wir uns auf den Weg nach Rarotonga, der Hauptinsel der Cooks. sextant