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Kirche in Tiva Tapuamu Bay
Hibiskus Vanille befruchten
Vanilla Tour Tahaa Kunstmarkt
Honoratioren Motu Tautau

Pazifik

Raiatea - Tahaa

30-09-2008

Raiatea ist die zweitgrößte der Gesellschaftsinseln. Sie und Tahaa liegen innerhalb eines gemeinsamen Ringatolls, nur durch eine große Lagune getrennt. In Raiateas Norden sind nahe dem Städtchen Uturoa die Charterbasen von Moorings, Sunsail und Co angesiedelt. Mehrere Werften führen Reparaturen durch und bieten Stellplätze im Trocknen an für Yachten, die über die Zyklonzeit hier bleiben. Entsprechend lebhaft geht es hier zu.
Im restlichen Teil der Insel findet man in den weitläufigen Tälern ausreichend landwirtschaftliche Nutzfläche. Eine wichtige Voraussetzung zur Ernährung möglichst vieler Menschen. Deshalb war Raiatea das kulturelle und spirituelle Zentrum der Polynesier. Hier befindet sich das Marae Taputapuatea (da steckt gleich zweimal das Wort tapu = tabu drin, was sozusagen die doppelte Wichtigkeit ausdrückt). An dieser Kultstätte trafen sich die Abgeordneten aller Inseln. Man stelle sich vor, welchen Weg sie aus Hawai’i, Neuseeland oder von der Osterinsel auf sich genommen haben müssen, um an den Zeremonien, bei denen es auch Menschenopfer gab, teil zu nehmen.

 

Tahaa ist für uns die lieblichere von den beiden. Sie wird auch die Vanille-Insel genannt, weil 80% der Produktion auf den Gesellschaftsinseln von hier kommt. Überall auf der Insel duftet es danach. Das Klima und vor allem die Vulkanerde geben ihr ein unverwechselbares Aroma. Gleiches gilt für die Qualität der Ananas, die hier geerntet werden, die köstlichsten unseres Lebens. Dieses und vieles mehr erfahren wir bei einer botanischen Exkursion mit Alain. Alain lebt seit 23 Jahren auf Tahaa in seinem herrlichen Anwesen in traditionell erbauten Häusern (jedes Haus hat eine eigene Funktion, eins zum Schlafen, eins zum Kochen, etc.) und einem phantastischen Garten. Dort lernen wir wie die Vanille künstlich bestäubt und in vielen manuellen Schritten weiter verarbeitet wird. Nun ist uns klar, warum gute Vanille so teuer ist. Er erklärt uns auch welche der Pflanzen durch See, Wind oder Vögel hierher gebracht wurden und welche die Polynesier und später die Europäer eingeführt haben. Auf der anschließenden Allrad-Tour ins Inselinnere können wir dann unser Wissen vertiefen.

Im Örtchen Haamene ist ein lokaler Kunstmarkt. Das Angebot reicht von allerlei Muschelschmuck über Perlen bis zu Holzschnitzereien. Alle Inseln unter dem Wind sind mit eigenen Ständen vertreten. Uns scheint, dass der Markt eher ein Event für die Insulaner als für die Touristen ist. Entsprechend ungezwungen und farbenfroh geht es zu. Frauen sind in bunten Kleidern, Blumenkränzen oder Hüten gekleidet, viele Männer ebenso. Ein Stand bietet typisch polynesische Küche an, „poisson cru“ (marinierter roher Fisch) mit Kokosmilch, geschmortes Schwein oder Huhn in Kokos-Kräutersauce, dazu  Kochbananen, gedünstete Brotfrucht (schmeckt wie Kartoffel) und Taro (stärkehaltige Knolle) sowie ein Gelee mit Mangogeschmack. Die Größe von einer Portion reicht locker um eine Familie satt zu machen.

Wir ankern in verschiedenen Buchten (Marina Iti, Hurepiti Bay) und am Riff vor dem Luxushotel auf dem Motu Tautau. In den Kanälen zwischen den Inselchen befindet sich ein herrlicher Korallengarten im flachen kristallklaren Wasser. Die ganze bunte Unterwasserwelt, die sich sonst nur beim Tauchen erschließt, hier ist sie für den Schnorchler zum Greifen nah. Hinter den Motus erhebt sich der beeindruckende Vulkanklotz von Bora Bora, unserem nächsten Ziel. sextant