| Pazifik |
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Easter Island | 07-09-2008 | |||||||||||||||||
Für Yachties, die die Osterinsel besuchen wollen, bieten sich zwei Möglichkeiten. Früh morgens landen wir auf Rapa Nui, wie die Insel auf polynesisch heißt. Die chilenischen Behörden sind sehr darauf bedacht, dass keinerlei landwirtschaftliche Produkte unkontrolliert ins Land gelangen. Das gesamte Gepäck wird nochmals durchleuchtet. Selbst eine kleine Mandarine, die versehentlich im Rucksack vergessen wurde, wird nicht nur einfach entsorgt, was ja verständlich wäre. Man steigt plötzlich ungewollt zum „internationalen Fruchtschmuggler“ auf und startet eine Behördenmaschinerie, die man vorher nicht für möglich gehalten hätte (Protokoll, Anzeige, Schnellgericht in Santiago, etc, gefolgt von einem Bußgeld von umgerechnet 157€). Gut, wenn man dann recht bald wieder ausreisen kann, ohne vorher gezahlt zu haben. Am Sonntagabend arbeitet die Behörde nämlich nicht! Am Flughafen werden wir von Maria und Tony freundlich nach polynesischer Sitte mit einem Blumenkranz begrüßt. Maria Goretti betreibt ihre gleichnamige kleine Pension mit hervorragender Küche. Ein Familienbetrieb, in den auch Tony aus Irland eingespannt ist. Er ist der „boyfriend“ von Vicky, der Tochter des Hauses. Alle sind bemüht, unseren Aufenthalt angenehm und unvergesslich zu gestalten. Sie helfen uns rührend bei den Behördengängen, bei den Ausflügen zu den historischen Plätzen und bringen uns ein wenig das Rapa Nui näher, dass nicht im Reiseführer steht. Die Besiedlung von Rapa Nui ist das eigentliche Wunder der Insel. Kein Platz auf der Erde ist so weit von anderen menschlichen Ansiedlungen entfernt, und die schroffe, schwarze, von Brandung umspülte Felsküste ist im endlosen Blau des Pazifik fast unsichtbar. Der Forscher Thor Heyerdahl versuchte mit seinem Schilfboot Kon-Tiki seine These von der Besiedlung aus Südamerika zu untermauern. Heute ist nachgewiesen, dass die ersten Menschen Polynesier waren, die vermutlich vor etwa tausend Jahren von den Gambiers hierher kamen. Eine geniale navigatorische Leistung! Hanga Roa, der einzige Ort auf Rapa Nui, ist eine weit zerstreute Ansiedlung. Von dem bisschen Fischfang kann hier keiner leben. Hotels, Pensionen, Gaststätten oder Souvenirgeschäfte, alles hat irgendwie mit Tourismus zu tun, der nur wegen der mysteriösen Vergangenheit der Insel hierher kommt. Denn außer den „Moai“, den mystischen Steinfiguren, die Gott, Beschützer und wahrscheinlich auch der Beginn des Untergangs dieser polynesischen Kultur waren, gibt es hier nichts zu bestaunen. Von denen aber reichlich.
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