| Pazifik |
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Tuamotu Islands | 13-08-2008 | |||||||||||||||
Ein Atoll ist für viele der Inbegriff der Südsee, und keine Inselgruppe hat so viele Atolle wie das Tuamotu Archipel. 76 dieser flachen, ringförmigen Koralleninseln sind über eine Meeresfläche verstreut, die so groß ist wie Mitteleuropa. Schneeweiße Strände, von Palmen umsäumt, in vielen Türkis- und Blautönen schimmerende Lagunen und eine üppige Unterwasserwelt im kristallklaren Wasser – hier werden alle Erwartungen an die Südsee erfüllt. Bei Seglern wurden die Tuamotus früher das gefährliche Archipel genannt, da sie von einem Boot aus erst in kurzer Entfernung und nur bei gutem Tageslicht ausgemacht werden können. Und die überspülten Riffe erkennt man nur an den Schaumkronen der Brecher. In einigen Lagunen haben betonnte Fahrwege das Risiko inzwischen vermindert, aber trotz moderner Navigationsmittel wie GPS nicht eliminiert, denn nur wenige Atolle sind kartographisch erfasst. Das musste auch die Crew der erfahren. Unser erstes Ziel ist das Atoll Kauehi, weil es etwa in der Mitte der nördlichen Gruppe liegt und der Pass in die Lagune relativ leicht zu befahren ist. Wir erreichen die Einfahrt 2 Stunden nach Hochwasser. Der Ebbstrom zieht bereits mit guten 3 Knoten nach draußen und erzeugt vor dem Pass eine kurze, kabbelige See. Das nächste Niedrigwasser kommt erst nach Einbruch der Dunkelheit. So lange wollen wir nicht warten. Jetzt kann unser Diesel endlich mal zeigen was in ihm steckt. wackelt und tanzt ein bisschen, dann sind wir in der Lagune. War gar nicht so schlimm! Der Rest bis zum kleinen Ort auf der anderen Seite des Atolls ist problemlos. Hier fällt der Anker im türkisfarbigen Wasser zwischen den Korallenstöcken. Von Deck aus beobachten wir bunte Papageienfische. Ein Schwarm Schiffshalter erklärt schon nach kurzer Zeit zu ihrem neuen Wirt. Wie wild jagen sie umher, wenn Bioabfälle ins Wasser geworfen werden. Am nächsten Tag verwechseln sie allerdings den bei der Morgentoilette an der Badeleiter hängenden Skipper mit ihrem Futter. Frische Narben an seinem allerbesten Stück zeugen von der unsanften Attacke. Fakarava, das nächste Atoll, ist bei gutem Wind in ein paar Stunden zu erreichen. Wir wollen zuerst zum Süd-Pass. Dieser ist zwar etwas schwieriger zu befahren als der gefahrlose, breite Nord-Pass, dafür soll er traumhaft schön zum Schnorcheln und Tauchen sein. Nachdem der Schreck sich gelegt hat, lässt Günter sich die Drift-Dives im Pass nicht entgehen. Zur Sicherheit geht er in Begleitung von Marc, einem ehemaligen Profitaucher und Basisleiter in Tetamanu. Dessen unkomplizierte und fröhliche, doch verbindliche Art macht es schwer ihn nicht zu mögen. Nichts treibt uns von diesem paradiesischen Fleck weg – außer der Neugierde, wie es wohl an anderen Plätzen sein mag. Also geht’s nach fast einer Woche weiter, zum Nordpass. Der Kanal durch die Lagune ist gut betonnt. Im Norden des Atolls liegt der Ort Rotoava. Hier landen die Versorgungsboote und die Flugzeuge mit den wenigen Touristen, die ihren Traumurlaub erleben wollen. Wir halten hier, weil es in der Post einen Internet-Anschluß gibt und damit eine der seltenen Gelegenheiten für ein Update der Website. Rotoava ist auch groß genug, um mehr als nur rationierte Mengen an Baguette kaufen zu können. Es lohnt sich sogar ein Radel zu mieten und über die Insel zu fahren. Die ansässigen Tauchbasen fahren mit schnellen Booten hinaus in den Nordpass. Hier ist Tauchen genau so pantastisch wie im Südpass, aber wegen Strömung und Wellen deutlich rauher. Dafür lassen sich auch mal Tigerhaie sehen! |