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Pazifik

Marquesas - Nuku Hiva

21-07-2008

Die 85 Nm bis in die Bucht von Taiohae auf Nuku Hiva  legen wir in einer Nacht zurück. Nuku Hiva gehört zur nördlichen Inselgruppe und ist das administrative Zentrum der Marquesas.
Hier wollen wir unbedingt die Feierlichkeiten zum 14. Juli, dem franz. Nationalfeiertag, miterleben.  Die Polynesier brauchen zwar keinen besonderen Anlass, um ihrer Lebensfreude durch Tanzveranstaltungen Ausdruck zu verleihen, aber ein solcher Tag wird natürlich auch ausgiebig gefeiert. Während tagsüber die Kindergruppen zeigen wie gut sie schon mit den Hüften wackeln können, demonstrieren am Abend die Frauen mit Anmut die Kunst der polynesischen Tänze und die jungen Männer der Insel tanzen in traditionellen Kostümen die Tänze der Krieger. Die wilden, kraftvollen Bewegungen zum mitreißenden Rhythmus der Trommeln sind ein beeindruckendes Spektakel das unter die Haut geht.
Ein Erlebnis ganz anderer Art, aber mit ähnlichem Effekt, ist der Besuch einer Sonntagsmesse. Auch einem Nicht-Kirchgänger bleibt die fröhliche Atmosphäre der Zeremonie nicht verborgen. Die Blumen hinterm Ohr, als Kranz im Haar oder um den Hals, mit denen sich sowohl Frauen als auch Männer schmücken, tragen ebenso dazu bei wie der melodische Klang der herrlichen Hymnen, die die Gemeinde mit Inbrunst singt.

Ähnlich wie auf Hiva Oa erschließt sich der Zauber der Insel nur wenn man sie „erfährt“. Wir tun das gemeinsam mit der Crew von „Anzak“. Der Blick von der Bergkette hinab in die Buchten ist unvergesslich, die Ma’aes, die wir besuchen, beeindruckend, auch wenn die Tikis, die hier einmal standen, heute in irgendwelchen Museen verstauben. Ihre mystische Ausstrahlung dieser heiligen Plätze empfinden wir eigenartigerweise am deutlichsten während wir dort klitschnass vom heftigen tropischen Regen stehen.

Natürlich können wir Nuku Hiva nicht verlassen ohne noch die Daniels Bay anzulaufen, wo am Ende des anschließenden Tales ein bezaubender Wasserfall lockt. Doch zuvor heisst es die Gasflaschen nachzufüllen. Vor Tahiti ist wahrscheinlich die letzte Möglichkeit. Leider müssen wir feststellen, dass dieser Service vor zwei Wochen eingestellt wurde. Man kann nur die großen regionalen 13 Kilo Flaschen kaufen. Die lassen sich an Bord aber nicht verstauen. Was tun?
Da mehrere Boote das gleiche Problem haben, starten wir eine konzertierte Aktion. "Hippopotamus" liefert die Adapter für die Anschlüsse, "Y Not" die transparenten Druckschläuche, Schlauschellen, etc. "Latina" hilft beim Umfüllen, zu dem wir uns zur Sicherheit in eine abgelegene Ecke verziehen. Der TÜV hätte garantiert seine Freude an unserer Konstruktion. Aber es funktioniert. Der heiße Kaffee am Morgen ist für eine Weile gerettet! Dafür opfert man schon mal einen ganzen Tag.sextant