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Elegance auf Jagd
Leguan calogo memnon
Sklavenhütten Solar-Saline

westl. Karibik

Bonaire

8-02-2008

Bonaire steht für das B bei den ABC-Inseln der niederländischen Antillen. Es ist eine kleine, beschauliche Insel. Die Sträßchen des Hauptortes Kralendijk mit ihren sauberen bunten Häuschen verströmen eine gemütliche Gelassenheit. Nur wenn die riesigen Kreuzfahrtschiffe hier landen, die mehr Stockwerke als die höchsten Häuser der Insel haben, ist es mit der Ruhe vorbei. Vor Einbruch der Nacht legen sie aber wieder ab und das gewohnte Flair kehrt zurück.
Die Insel lebt von den Kreuzfahrern und den vielen Wassersport-Touristen. An erster Stelle steht Tauchen und Schnorcheln vor Windsurfing. Rund um die Insel ist die steil ins Meer abfallende Küste zum Marinepark erklärt worden. Ankern ist deshalb überall verboten. Für Boote sind Mooringtonnen angebracht an denen man festmachen kann. Die gelben Bojen dürfen nur als Kurzzeitplätze von Tauchschiffen benutzt werden. Die meisten Tauchplätze erreicht man aber einfach von Land aus. Man kann eine organisierte Tour bei einer der vielen Tauchschulen buchen oder einfach auf eigene Faust mit einem Pickup dort hin fahren. Wir haben auf der Karte 60 verzeichnete Tauchplätze und auf der vorgelagerten Insel Klein Bonaire weitere 26 Stellen gezählt. Genug für mehrere Wochen "full time diving". Die Sicht beim Tauchen und Schnorcheln ist phantastisch. Korallen, Gorgonien, Schwämme - die UW-Welt ist wunderschön und durch den strengen Schutz absolut in Takt. Man findet eine weite Palette von tropischen Riffbewohnern. Nur Großfische sucht man vergeblich.

Bonaire ist überwiegend trocken, flach und nur mit Gebüsch und Kakteen bewachsen. Das undurchdringliche Dickicht bietet verschiedenen Vogelarten und den großen Leguanen Schutz. In den vielen Brackwasser-Tümpeln und der großen Lagune "Lac" im Südosten der Insel suchen Reiher und karibische Flamingos nach Nahrung. Im Südosten befindet sich auch eine riesige Solar-Saline. In den viele Hektar großen, flachen Becken wird Meerwasser verdunstet bis das Salz auskristallisiert. Die schneeweissen Berge und die durch Salz liebende Bakterien rot gefärbten Verdunstungsbecken wirken surrealistisch vor dem tief dunkelblauen Himmel. Die Sklaven, die hier früher schuften mussten und in winzigen Unterständen hausten, hatten dafür wahrscheinlich keinen Blick.

So gemächlich wie die Insel ist hier auch der Carnival. Nur die farbenfrohen Kostüme erinnern an das große Vorbild in Trinidad, die "Ausgelassenheit" der Teilnehmer eher an einen Umzug in Nordeuropa. Das holländische Kolonialerbe lässt grüssen. sextant