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Las Hijas Solar del Bosquee
Biberdamm ganze Arbeit

Patagonien

Feuerland

6-12-2007

Mit dem Bus geht’s weiter von Puerto Natales in Richtung Südosten zur Fähre über die Magellanstraße. Tierra del Fuego, Feuerland, nannten die Entdecker die Insel, als sie von weitem nur die Lagerfeuer der inzwischen ausgestorbenen Indianer sahen.
Wir fahren mit hoher Geschwindigkeit über die Waschbrettpiste. Nur so sind die Erschütterungen im Bus einigermaßen erträglich. Eine Tortur für das Material. Unser Fahrer muss voll konzentriert sein, zehn anstrengende Stunden lang (ca. 600 km). Er hat sich ein Trinkgeld redlich verdient.

Die Landschaft ist inzwischen flach geworden, mit sanften Hügeln, leer und scheinbar endlos.
Gelegentlich ein buntes Dach kurz vor dem Horizont. Der Name der Estancia, der dieses Land gehört, steht über dem Torbogen neben der Schotterstraße. Vereinzelte Schafherden, ein Gaucho mit seinen Hütehunden, dann wieder meilenweit nichts. Ein Paradies für Vögel. Verschiedene Arten von Wildgänsen, in Paaren oder Gruppen. In den flachen Tümpeln spiegelt sich der Himmel, mal blau, mal weiß oder in allen Grauschattierungen. Flamingos heben sich als rosa Tupfer davor ab.
Mitten im Nichts eine Ansiedlung von ein paar Häusern, die Grenzstation San Sebastian. Nach den Formalitäten geht’s auf der argentinischen Seite weiter, unverändert.

Wir übernachten im Camp auf der Estancia Los Hijas, "die Töchter", einer kleinen Schafzuchtfarm. Natürlich gibt es zum Dinner „Asado“, köstliches Lamm vom Grill. Am nächsten Morgen nehmen wir für einige Stunden an den täglichen Arbeiten auf der Farm teil, bestaunen wie die Hunde auf Kommando die Schafe zusammentreiben und erleben die Knochenarbeit des Schafscherens.

Der Routa 3 nach Ushuaia folgend, überqueren wir den südlichsten Pass in den Ausläufern der Andenkette. Eine gemütliche, kleine Berghütte “Solar del Bosque“ mit der einfachen Adresse km 3020 ist unser Stützpunkt für kleinere Rundwanderungen. Wir haben Glück und können vor Einbruch der Dunkelheit Biber bei ihrer abendlichen Runde im See beobachten. Die Biber wurden ursprünglich zur Pelzzucht aus Kanada importiert. Mangels natürlicher Feinde eroberten sie schnell diesen Lebensraum. Durch den Bau ihrer Burgen und Deiche entwickelten sie sich jedoch zu einer Plage, die endemische Natur gefährdet.

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