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Venezuela

Puerto Ordaz

7-10-2007

Schon bei der Planung die Hurrikanzeit in Venezuela zu verbringen stand fest, dass wir das Land nicht verlassen würden ohne meinen langjährigen Studienfreund Juan Schöll zu besuchen.
Im Bus nach Puerto Ordaz klingelt das Telefon. „Wo steckt ihr denn? Ich warte schon seit einer Stunde“ brummt eine sonore Stimme. Wir sind noch eine Stunde von der Ankunft entfernt. Der Bus hat mal wieder Verspätung.
Fragen kreisen im Kopf „Wie wird das Wiedersehen sein? Haben wir uns sehr verändert? Erkennen wir uns auf Anhieb?“ Als wir aussteigen schlendert ein großer, kräftiger Kerl mit einem verschmitzten Lächeln auf uns zu. Juan, wie ich ihn in Erinnerung habe! Noch ganz der Alte, nur ein bisschen grauer und fülliger. Die Begrüßung ist entsprechend herzlich.
Wir fahren zu ihm nach Hause und fühlen uns auf Anhieb wohl. Juan hat nicht zugelassen, dass wir in einem Hotel übernachten und wir sind ihm dankbar dafür. Beim gemütlichen Abendessen lernen wir seine erwachsenen Kinder Vanessa und Martin kennen. Leider musste Anne, seine Frau, dringend nach Hamburg fliegen. Gerne hätten wir auch sie gesehen. Juan besitzt eine eigene Firma, die sich auf die Imprägnierung von Hölzern spezialisiert hat. Die Familie hat sich ein gemütliches Zuhause und ein gutes, privilegiertes  Leben aufgebaut, was bestimmt nicht immer einfach war. Für Anne und Juan war Venezuela vor über 30 Jahren ein  fremdes Land. Respekt!
Am nächsten Vormittag geht es nach einem ausgiebigen Frühstück mit seinem Motorboot auf eine kleine Insel in einem der Seen, die durch Staudämme zur Energieerzeugung entstanden sind. Dort verbringen wir den Tag. Für ausreichend Getränke ist gesorgt. Auf dem Grill ein leckeres Stück argentinisches Rindfleisch. Zur Abkühlung verbringen wir die Wartezeit bis zum Essen im Wasser mit einem Becher Whisky, Soda und Eis. Zu Leben und zu Feiern wusste Juan schon immer. Sonntags beweist Juan, dass er nicht nur Fleisch perfekt grillt, sondern es auch versteht, Fisch exzellent zu bereiten. Ceviche, ein peruanisches Gericht, das ist roher Fisch und Gemüse in Limettensaft mariniert. Köstlich!
Die Zeit vergeht wie im Flug. Wir plaudern über alte Zeiten und die neue Regierung in Venezuela. Und bald heißt es wieder Abschied nehmen – diesmal hoffentlich nicht für die nächsten 34 Jahre, so wie beim letzten Mal!

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