| Karibik |
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Isla MargaritaBei Einbruch der Dunkelheit segeln wir gen Westen. Die kleinen Antillen verabschieden sich mit dramatischem Licht auf Grenada und einem furiosen Sonnenuntergang. Isla Margarita, in der Bahia Concorde vor Porlamar fällt der Anker. Wir zählen etwa dreißig Boote. Sie liegen weitvertreut in der großen Bucht, die genug Platz für ein paar hundert Yachten bietet. Einige sehen aus als ob sie schon länger hier liegen. Entsprechend gemischt ist hier auch die "Gemeinde", mit einem großen Anteil deutscher Boote. Schnell haben wir Kontakt zu ein paar "alten Hasen" wie Peter von der "Pinocchio" oder Eva und Horst von der "Nele". Von Ihnen erfahren wir in einer Art Crash-Kurs alles Wissenswerte, vom Einklarierungsverfahren über die unbedingt zu beachtenden Sicherheitsvorkehrungen bis hin zu den Möglichkeiten sicher Geld zu tauschen. Wir folgen den Ratschlägen, klarieren nicht selbst ein, sondern überlassen Juan den zeitaufwendigen und komplizierten Behördenkrieg. Für 60 USD (40 USD davon sind ohnehin Gebühren) erledigt er das problemlos für uns. Juan Baro ist die Perle der Seglergemeinde. An seinem Steg werden die Dinghis Tag und Nacht gegen ein kleines Trinkgeld bewacht. Er organisiert Busfahrten zu den Supermärkten, beschafft Taxis, organisiert Ausflüge und ist in allen Fällen behilflich soweit es ihm möglich ist. Aber manchen Zeitgenossen ist selbst das minimale Trinkgeld von nicht mehr als ein Euro zu viel. Porlamar ist das geschäftige Zentrum der Insel. Die Hochhäuser um die Bucht erinnern an die hässlichen Bettenburgen an der spanischen Küste. Der Zustand und die Sauberkeit der Strassen und Gebäude ist für Mitteleuropäer sehr gewöhnungsbedürftig. Im Kontrast hierzu stehen die grossen Einkaufszentren. In den blitzsauberen Tempeln des Konsums findet man alle internationalen Markenartikel im Angebot zu Preisen, von denen deutsche Urlauber träumen. Nicht nur weil Isla Margarita steuerfreie Freihandelszone ist. Wer die Gelegenheit hat von einer sicheren Quelle Dollar in Bolivar getauscht zu bekommen erhält zur Zeit das 1,8-fache des offiziellen Kurses. Da Venezuela selbst Erdöl fördert sind Diesel und Benzin unglaublich günstig. Taxis sind deswegen sehr preiswert. Wir zahlen für etwa 10 km ca. 2 Euro. Dafür schaltet in Deutschland der Fahrer nicht einmal den Taxameter ein. Wer's billger will fährt mit dem Bus für einen halben Euro über die ganze Insel. Wir tanken beim "Dieselboot" für etwa 0,07Euro pro Liter!!!! Ein Liter Rum ist ab 1USD zu haben. Die sagenhafte Kaufkraft ist wohl auch die Hauptattraktion der Insel. Landschaftlich hat sie neben ein paar schönen Badestränden im Norden und einer mit Mangroven bewachsenen Lagune nicht viel zu bieten. Gemütlich beschaulich geht es in La Asuncion zu. Das Städtchen ist Regierungssitz und liegt fern ab vom Trubel der Küste in den Hügeln. In den Hafenorten Pampatar und Juan Griego findet man noch ursprünglichen Tourismus. Die Menschen sind sehr freundlich, nicht aufdringlich und unheimlich geduldig mit Gringos wie uns, die mühselig ihre spanischen Vokabeln aus dem Wörterbuch kramen, um sich etwas zu essen zu bestellen. | ||||||||||
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