ARC 2006

ARC: 16.-17. Tag

Da kämpfen wir uns mühsam nach Westen. Jede Seemeile wir gefeiert. Wir rechnen uns schon aus wann wir in St. Lucia ankommen uns was wir dort dann machen werden. Und jetzt das! Flaute! Das ist jetzt das, was wir in unserer Situation am wenigsten gebrauchen können. Normalerweise heißt das dann Motor an und durch. Die anderen kleineren Schiffe, die uns inzwischen einholen, machen das so. Aber ohne Ruder geht das leider nicht. Und mit den Segeln läßt sich eben nur bei Wind steuern.
Der gesamten Besatzung merkt man die Enttäuschung an, obwohl niemand etwas äußert. Gedanken, die schon ängst abgehakt waren kommen unwillkürlich wieder hervor. Reicht das Wasser, haben wir genug Verpflegung, wie gehts weiter, wann kommt Wind, wann kommen wir an? Auch wenn die Fragen wieder positiv beantwortet werden, die ungewisse Langsamkeit zerrt am Nervenkostüm.

Noch 600 sm. Bei nur 5kn Wind sind aber nicht mehr als 2-3kn Fahrt machbar. Der Kurs gleicht eher einer Achterbahn als einer geraden Linie. Es ist eher die Dünung, die das Schiff jetzt steuert. Mehr Wind kommt bestimmt, aber wann.
Zum Trost läßt Neptun eine ca. 1m lange Dorade anbeissen. Die lassen wir uns heute schmecken, als Sashimi mit rohem Fisch und gebraten.