Wir laufen aus Flaggenparade
Auf See mit 6 Beaufort
Begleitung Happy Birthday
Meadow Notruder
Test: Fehlschlag labile Balance

ARC 2006

ARC: 14.-15. Tag

Wassereinbruch ! Wir haben Wassereinbruch an der Buchse der Ruderwelle. Das abgerissene Ruder hat offensichtlich die Dichtringe beschädigt. Wir dichten die Leckage soweit wie möglich mit Bordmitteln ab, aber ganz zum Stillstand bekommen wir das einsickernde Wasser nicht. Die verbleibende Menge wird aber problemlos von der automatischen Bilgepumpe wieder aussenbords transportiert. Regelmäßige Kontrolle beruhigt das Nervenkostüm der Truppe.

Dass das Ruder abgerissen ist, konnten wir auf Unterwasserfotos, die wir vom Heck aus aufgenommen haben, erkennen. An Tauchen ist nach wie vor nicht zu denken. Außerdem wollen wir dafür die Fahrt nicht mehr stoppen. Auf den Bildern erkennt man nur noch den Skeg. Uns ist unerklärlich wie diese stabile Konstruktion brechen konnte. Diese Frage, die sicherlich auch die Werft interessieren wird, lässt sich aber nur klären wenn wir das Boot aus dem Wasser genommen haben. Sicher ist, das wir kein Treibgut oder einen schlafenden Wal getroffen haben. Letzteres behauptet die Crew der Bavaria 35 Arnolf, die ebenfalls ihr Ruder verloren haben. Sie mussten allerdings ihr Schiff nach 2 Tagen völlig entkräftet aufgeben und wurden einer von anderen ARC-Yacht übernommen. Auch sie haben die leidvolle Erfahrung gemacht, dass Notruder und Treibanker auf hoher See nicht zu langfristigem Erfolg führen.

Diese und andere Beispiele zeigen, dass eine Atlantiküberquerung immer noch ein Abenteuer mit einem gewissen Restrisiko darstellt. Eine weitere Yacht hat kurz vor dem Ziel den Mast verloren. Ein Crewmitglied einer Yacht, die nicht an der ARC teilnimmt, ist über Bord gegangen und im letzten Augenblick von einer ARC-YAcht aus dem Wasser gefischt worden. Der Zustand des Mannes verschlechtert sich aufgrund des langen Aufenthaltes in der See leider immer noch. Die Beispiele zeigen aber auch, das die Hilfestellung durch die Interessengemeinschaft in der ARC durchaus das Risiko reduzieren und manchmal Schlimmeres vermeiden kann.

Unsere Crew hat sich inzwischen mit dem schaukelnden Zuhause abgefunden und ist sehr zuversichtlich. Es wird viel diskutiert, gelästert und gelacht, eben eine ganz normale Atmosphäre. Es wird sogar schon mit dem Gedanken gespielt, welchen Eindruck wir wohl hinterlassen würden, wenn wir ohne Ruder über die Ziellinie steuern (Der Skipper hat da wohl zu laut gedacht) Aber noch sind wir nicht so weit. Und ob das klappt hängt vom Wind und der Strömung im St. Lucia-Kanal ab.

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