Quinta do Lorde über den Wolken
Raststätte Levadatour
Aufstieg Bauernhaus
Cliff Nordküste
Naturschwimmbad Seixal
Kaisergrab Schlittenfahrt

Überfahrt

Wandern auf Madeira

Madeira - ein riesiger dunkler Vulkanfelsen im Atlantik, der aus 4000 Meter Meerestiefe auf ueber 1800 Meter empor steigt. Selbst die Straende sind aus schwarzem Basalt- und Lavagestein. Das Madeira "die gruene Perle im Atlantik" genannt wird, verdankt sie der subtropischen Vegetation. In den Jahrhunderten seit ihrer Entdeckung haben die Bewohner in muehevoller Arbeit der Natur terassenfoermige Nutzflaechen abgerungen, die heute mit der wachsenden Bevoelkerung mehr und mehr zersiedelt werden.
Zur Bewaesserung dieser Felder wurden kunstvoll Kanaele angelegt, sogenannte Levadas. Sie ziehen sich entlangder der steilen Haenge oder fuehren in schwindelerregender Hoehe quer durch den senkrechten Fels. Ihre Wartungspfade sind heute beliebte Wanderwege.
Die schmalen Strassen winden sich in steilen Serpentinen die Anhaenge hinauf und hinab oder sind, wie an der Nordkueste, in das vertikale Gestein regelrecht eingekerbt. Die wenigen modernen Schnellstrassen sind eine Aneinanderreihung von Tunneln und Bruecken und haben bei uns einen "Schweizer Kaese-Eindruck" aufkommen lassen.
Selbst der Flughafen ist eine Betonpiste auf Stelzen, die kuehn an die Berghaenge geklebt wurde.

Die Marina Quinta do Lorde liegt abgelegen am nordoestlichen Ende der Insel, ausserhalb des kleinen ehemaligen Walfaenger-Oertchens Caniçal. Da der Untergrund auch hier steil abfaellt, bleibt hinter dem mit EU-Geldern errichteten Wellenbrecher wenig Platz. Entsprechend eng geht es in der Marina zu. An den Schwimmstege an stabilen Dalben (wegen der 2m Tidenhub) findet man hier guten Schutz, auch wenn bei starkem Suedwestwind im Bereich der Einfahrt merklicher Schwell steht.
Noch sind die sanitaeren Anlagen provisorisch in Containern untergebracht und die Gebaeude um die Marina 2still under construction". Im Restaurant oberhalb der Marina haengen viele "bunte BilDchen" an der Wand, die zeigen, wie die Anlage einaml aussehen soll. Juan, unser freundlicher, hilfsbereiter Marineiro meint, dass er das vor seiner Pensionierung wohl nicht mehr erleben wird (Er ist Ende 30)!

Hier begruessen wir Andrea und Volker zur geplanten Wanderwoche. Die Zeit bis zur Ankunft von Regine und Peter aus Muenchen nutzen wir Uebernachtungsmoeglichkeiten auf der von Volker ausgearbeiteten Route quer ueber die Insel zu erhalten. Die Busfahrt dorthin erscheint uns schon wie eine Weltreise. Fuer die ca. 30 Kilometer benoetigt er ca. 90 Minuten. Die Busse gehen zwar regelmaessig doch in grossen Abstaenden. Um mal eben ein paar Schrauben zu besorgen, ist man fast einen ganzen Tag unterwegs.

Unser Plan ist es, die Insel von Ost nach West zu durchqueren. Entlang der Forellen-Levada, hinein in dden gruenen und den Hoellenkessel umrahmt von senkrechten Felsen, ueber den hoechsten Gipfel Pico Ruivo, ueber Grate und durch Taeler bis zu den Wasserfaellen bei Rabacal. Da die wenigen Huetten auf Madeira alle wegen Renovierung geschlossen sind, muessen wir zwischen den einzelnen Etappen die Wanderung zur Uebernachtung unterbrechen. Mit Burs oder Taxi gelangen wir zu den kleinen Hotels, wo wir bei Wein und frischem Fisch die Abende in lustiger Runde verbringen, um dann mit der noetigen Bettschwere in Dasselbe zu fallen.
Zum Ausklang der Wanderwoche goennen wir uns noch einmal "Napfschnecken und Papageienfisch satt" im "Cabrestante", dem "Trendrestaurant von Caniçal". Danach geht es zu sechst in einem Taxi!!! zurueck zur Marina.
Man wundert sich wie sehr alte Seemannsliedervon Heinz Ruehmann, Hans Albers, Zara Leander, etc die ohnehin gute Stimmung noch weiter anheizen koennen. Bis zum fruehen Morgen wird feuchtfroehlich und ausgelassen gefeiert. Uns war bisher nicht bewusst, dass man im Salon der Y Not auch zu sechst noch "Limbo" tanzen kann.

Wie viel Glueck wir waehrend dieser Woche mit dem Wetter hatten, zeigt sich erst in den darauf folgenden Tagen. Die favorisierte Tour vom Pico Arieiro zum Pico Ruivo war einfach nicht mehr machbar, weil die Gipfel staendig in dichte Wolken gehuellt waren. So blieb uns nur die Moeglichkeit an tiefer gelegenen Levadas entlang zu wandern, vorbei an tropischen Gaerten und an der Grabkirche des letzten oesterreichischen Kaisers. Er starb hier im Exil. Sein Heimatland hat ihm bis Heute die Rueckkehr verweigert. Mit dem Auto fahren wir entlang der Nordkueste ueber die atemberaubende alte Kuestenstrasse vorbei an den vielen beeindruckenden Aussichtsplaetzen bis zu den Naturschwimmbecken von Porto Moniz.Top