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Thira Scala
Calderablick blau in blau
Windkraft Ausblick

Ägäis

Abstecher nach Santorin

Nur schweren Herzens fahre ich mit der Schnellfähre von Ios nach Santorin, was für mich schon ein Erlebnis ist. Günter bleibt aufgrund des Starkwinds und der „Chaoten“ im Hafen auf Y Not und  muss heute alleine klar kommen.
Bin sehr gespannt auf Santorin und Schlagwörter wie „ weltweit einzigartig, fast unwirklich schön, mystisch, ein absolutes MUSS“ gehen mir durch den Kopf. Nach ca. 40 Minuten fährt das Schiff in die Caldera ein – phantastisch dieser Anblick! Kraterwände steigen bis zu 330 Meter senkrecht aus dem Meer auf. Auf der Kammlinie des Kraterrands ziehen sich kilometerweit die weißen Häuser und Kirchen der Dörfer Santorins. Fast jeder Passagier steht an Deck...und geniesst. Die Fähre zieht an der Schwesterinsel Thirassia sowie den völlig kahlen Kaimeni-Inseln vorbei. Die Morgenstimmung im Krater ist allein schon den Ausflug wert. Viel zu schnell ist der Hafen von Athinios erreicht. Mit dem Linienbus geht es über eine atemberaubende Serpentinen-Strasse hoch zur Inselhauptstadt Fira.

Die Ausblicke von oben sind sehr vielfältig, denn die Insel Santorin offenbart überraschend viele Gesichter. Die Insel ist grün, fällt nach außen mehr oder weniger sanft zur Küste hin ab und Ufer sind von Stränden gesäumt. Kaum kann ich mich vom Ausblick über die Caldera lösen. Das Becken zwischen den Inseln ist der bis zu 390 Meter unter den Meeresspiegel  tief gesunkene riesige Krater - unglaublich. Das Ausmaß der Explosion (ca. 1400 v. Chr.) lässt sich nur erahnen. Sie begrub eine minoische Stadt unter Bims und Asche, hinterließ diesen mächtigen Schlund, in den das Meer einbrach.    
So laufe ich, völlig fasziniert und eingefangen von der Atmosphäre, durch die schmalen Gässchen und lasse den „Postkarten-Kitsch“ (es gibt ihn tatsächlich!) Santorins auf mich wirken. Ein Museumsbesuch mit einer Fotoausstellung über das alte Santorin (1954-1965) sowie einer Sonderausstellung über sagenhafte Wandmalereien vom minoischen Akrotiri (Stadt im SW Santorins) runden meinen Besuch ab. Diese Reste von bedeutenden Fresken wurden, ähnlich wie Pompeii, unter einer Decke von Vulkanasche freigelegt. Heute sind sie im Athener Nationalmuseum zu besichtigen. Später am Nachmittag laufe ich noch ein Stück weit ausserhalb von Fira bis zu einem markanten Felsen, um meine Eindrücke in einer ruhigeren Umgebung auf mich nachwirken zu lassen. Nach einem wunderschönen Sonnenuntergang, den ich schon sehr gerne mit Günter erlebt hätte, fahre ich mit dem Taxi zum Hafen Athinios zurück und bin gegen Mitternacht  wieder in Ios Hafen.
Günter holt mich am Fährkai ab. Abschließend trinken wir noch ein Gläschen Wein, um die erlebten Eindrücke, die jeder auf seine Art heute hatte, zu teilen.

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