Kite-Surfer vor Tarifa Europa-Point Gibraltar
Segeltrimm bei 7 Bft

Y Not Aktuell

Zurück ins Mittelmeer

10-09-2017

Auf unserem letzten Schlag will Neptun uns noch einmal necken. Hoch am Wind, sodass Motorsegeln angesagt ist, geht’s gegen Strömung und Welle an. Ab Tarifa schlürft uns die Straße von Gibraltar in sich hinein. Bei ruhiger See und null Wind passieren wir um 20.20 MESZ Gibraltars Europa-Point. Wir sind unverkennbar im Mittelmeer – entweder kein Wind oder zuviel. Das bekommen wir auf dem letzten Stück nach Almerimar zu spüren.

Morgens 0800h. Ein PAN-PAN-Ruf informiert, dass in der Nähe des Inselchens Alboran ein Schlauchboot mit 15 Flüchtlingen gesichtet wurde. Die Großschifffahrt möge bitte Ausschau halten, um sie nicht zu überfahren. Um 0915h dann Entwarnung. Das Boot wurde lokalisiert, die Insassen aufgenommen. Egal was jetzt mit ihnen passiert, sie können froh sein. Denn der Wind wird dort auf 36+ Knoten zunehmen. Das erzeugt in kurzer Zeit die berüchtigte steile, bis zu 3 m hohe Mittelmeerwelle, die so eine Gummiwurst problemlos zum Kentern bringen kann.
Selbst uns macht dieser Wellengang Probleme. Vor der Einfahrt zu Marina Almerimar können solche Wellen im Flachwasser bereits anfangen zu brechen, was das Einlaufen sehr schwierig macht. Dem Skipper ist das zu gewagt kurz vor dem Ziel noch ein solches Risiko einzugehen und entscheidet in den 22 Nm weiter östlich gelegenen Hafen von Almeria abzulaufen und dort auf Wetterbesserung zu warten. Mit dem letzten Tageslicht quetschen wir uns mit Hilfe eines aufmerksamen Marinero in eine Lücke im überfüllten Club de Mar.

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